Der Dampf muss aus dem Kessel
Er ist der falsche Mann zum falschen Zeitpunkt: Mit hauchdünner Mehrheit hat das katalanische Parlament am Montag einen gewissen Quim Torra zum Regierungschef der spanischen Autonomieregion gewählt – einen separatistischen Hardliner, der in der Vergangenheit vor allem durch plump-chauvinistische Bemerkungen über nicht-katalanische Spanier unrühmliche Aufmerksamkeit erregt hatte. Der ehedem für einen Versicherungskonzern arbeitende Mann wirkt ob seines provinziell-nationalistischen Gehabes seltsam vorgestrig, wird aber – verkehrte Welt! – dennoch von angeblichen Linken wie den Parteien CUP und ERC unterstützt. Er will wie sein flüchtiger Vorgänger Carles Puigdemont eine unabhängige Republik Katalonien.